Am Dienstag, 11. Oktober 2022, fand die erste Entgelttarifrunde zwischen der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und dem Arbeitgeberverband der baden-württembergischen Uniklinika (AGU) e.V. statt. Die hohe Inflationsrate beherrscht die laufenden Tarifverhandlungen. Die Arbeitgeber haben hier neben einer linearen Steigerung unter anderem ein direkt den Beschäftigten der Uniklinika zugutekommendes Angebot unterbreitet: eine steuerfreie Einmalzahlung in Höhe von 2.100 EUR. Das Angebot der Arbeitgeberseite wurde von ver.di abgelehnt; die Verhandlungen werden am Dienstag, 2. November 2022 fortgesetzt.
Beide Verhandlungsparteien machten zu Beginn der Verhandlung deutlich, dass Arbeitgeber und Mitarbeitende unter der hohen Inflationsrate leiden. So hat sich seit Beginn der Corona-Pandemie die wirtschaftliche Situation der Uniklinika deutlich verschlechtert. Die aktuelle Hochrechnung der Jahresergebnisse zeigt ein dreistelliges Millionendefizit. „Uns war wichtig, den Beschäftigten gerade vor der anstehenden Heizperiode und der gestiegenen Lebenshaltungskosten zügig eine steuerfreie Einmalzahlung anzubieten“, betont AGU-Vorstandsmitglied Gabriele Sonntag.
Das Angebot der Arbeitgeberseite umfasst:
- Eine steuerfreie Einmalzahlung in Höhe von 2.100 EUR.
- Eine lineare Steigerung der Tabellenwerte in Höhe von 6 Prozent (d.h. zum 1. Januar 2024 um 3,5 Prozent und zum 1. September 2024 um 2,5 Prozent)
„Wir sind überzeugt, dass dieses Angebot nicht nur attraktiv für unsere Mitarbeitenden ist, sondern auch die wirtschaftlich angespannte Situation der Uniklinika im Blick behält“, so Gabriele Sonntag. Beschäftigte der vier baden-württembergischen Uniklinika verdienen deutlich mehr im Vergleich zu Mitarbeitenden in kommunalen Krankenhäusern. Im Durchschnitt liegt die Vergütung rund zehn Prozent über dem TVöD.